Diese Seite führt Sie durch den Innenraum der St.-Joseph-Kirche. Die passenden Texte stammen größtenteils vom früheren Pfarrer G. Sievers, dem hier auch für die gute Unterstützung gedankt werden soll. Die Erkärungen und Gedanken regen zum Nachdenken an und wollen animieren, sich alles im Original z. B. bei einer Messe und danach anzuschauen.
Die Beschreibung beginnt mit der Gesamtansicht der Kirche und geht weiter mit Bildern und Texten des Altarraumes.
Es folgen die Bilder der Statuen des hl. Joseph (Patron der Kirche) und Maria mit dem Kind.
Die bunten Fenster stellen einige Stationen im Leben Jesu dar.
Danach wird der Kreuzweg mit den 14 Stationen erläutert. Die Figuren dazu wurden von einem Gemeindemitglied, Frau Ingeborg Wiegard, entworfen und ausgeführt.
Vor dem Aufgang zur Orgelbühne gibt es einen kleinen Bereich der Stille. Zum Schluss wird ein Blick in die Sakristei geworfen.
Dass die Kirche seit dem vorletzten Umbau ohne Säulen ist, bedeutet freie Sicht für alle, die sich zum Gottesdienst versammeln. Der weite Raum bietet vielfältigen „Spielraum“ zur Gestaltung verschiedener Feiern und Darbietungen und somit geistliche Heimat für eine Gemeinde, die bereit ist, auch Neues zu wagen.
Die fünf neuen Fenster aus den 70er Jahren lassen trotz bunter Verglasung viel Licht in den Kirchenraum, so dass man bei schönen Wetter sogar auf die elektrische Beleuchtung verzichten könnte. Und am Abend leuchtet die Kirche vom innen nach außen.
Der Heilige Joseph
Der Patron unser Kirche, der hl. Joseph mit der Lilie der Jungfräulichkeit, als Bräutigam Marias.Er ist der selbst schweigende Hintergrund in der heiligen Familie.Er hört auf die Botschaft Gottes, die ihm durch die Vermittlung von Engeln, meist in der Nacht, gegeben wird.
Er führt still aus, was er als Willen Gottes erkannt hat. Die Statue ist aus Sandstein gefertigt, ein Geschenk der Pfarrei St. Ludgeri in Münster. Die Inschrift auf dem Sockel weist auf das Stifterehepaar hin und ist als Chronogramm gefasst.(Die großen Buchstaben ergeben, als römische Zahlen addiert, das Jahr der Herstellung dieser Statue).
Wenn die Sonne im Westen untergeht, schickt sie ihre letzten Strahlen in unsere Kirche. |
Wie sich Maria und Josef verlobt haben, steht nicht in der Bibel, nur dass sie verlobt waren.
Der Künstler hat es sich feierlich vorgestellt nach heutigem Muster: Tausch der Ringe in Gegenwart des Hohenpriesters.
Was auch immer geschah, es diente dem Ziel, dass Jesus, der Sohn Gottes, aufwuchs in geordneten Verhältnissen.
Nach Jesu großen Worten und Taten fragten die Leute sich:
"Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs?" (Joh 6,42)
Die
Geburt Jesus unter primitivsten Verhältnissen, in eine Krippe gelegt, von Hirten als den ersten Gästen besucht, gewürdigt, beschenkt.
Nicht nur zu Weihnachten das Geheimnis schlechthin, sondern Anfang unser Heilsgeschichte: Gott wurde Mensch, damit wir Menschen beschenkt würden mit
göttlichen Gaben und Gnaden.
Im spürbaren Gegensatz dazu das große Wappen adliger Selbstdarstellung des gönnerhaften Stiftungswillens.
Davon gänzlich unberührt bleibt der Aufstieg von der Krippe zum Kind, vom Kind zu seiner Mutter Maria, von der Mutter zum Pflegevater und Kirchenpatron, dem
immer aufbruchbereiten Josef mit typischen Wanderstab.
Der zwölfjährige Jesus im Tempel, mitten unter den Schriftgelehrten, der geistigen Elite des
Volkes Israel.
Er war dort geblieben, ohne seinen Eltern etwas zu sagen.
Allzu verständlich daher die Reaktion seiner Eltern. Seine Mutter fasst es in Worte: "Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich
voller Angst gesucht."
Maria nennt Josef hier - das einzig Mal - "Vater", obwohl sie weiß, dass er nicht der natürliche Vater ist. In Jesus vermischt sich Natürliches und Übernatürliches, weil er gleichzeitig göttlicher und menschlicher Natur ist.
Genauso wie die Gestalt des hl. Josef aus dem Dunkel der Geschichte auftaucht, verschwindet er auch wieder im
Dunkel.
Nach der Szene mit dem zwölfjährigen Jesus im Tempel hören wir nichts mehr von ihm.
Mit dem Beginn des öffentlichen Auftretens Jesu ist nur noch von Maria die Rede.
So ist die Annahme berechtigt, dass Josef in der Zwischenzeit gestorben ist, in Nazareth, im Beisein von Maria und Jesus. Eine bessere Gesellschaft ist beim Sterben nicht möglich. Deshalb wird der hl. Josef als Patron für einen guten Tod verehrt.
Der Kreuzweg mit den 14 Stationen erinnert an die heiligen Orte in Jerusalem, wo die Pilger sich die Passion Jesu vergegenwärtigen. Die Figuren in unserer Kirche sind entworfen und ausgeführt von einem Gemeindemitglied, der Künstlerin Frau Ingeborg Wiegard.
1. Jesus wird zum Tode verurteilt
Jedes ungerechte Urteil auf dieser Erde ist in dem, was Pilatus damals mit Jesus gemacht hat, eingeschlossen. Dass Pilatus sich dennoch "die Hände in Unschuld wäscht", zeigt das ganze
Paradoxe der Situation, die Jesus schweigend erträgt.
2. Jesus
nimmt das Kreuz auf seine Schultern
Jeder Schmerz, der angenommen wird, findet in diesem Annehmen des Kreuzes seine innere Begründung.
3. Jesus fällt zum ersten Mal
Das Kreuz ist zu schwer, eigentlich immer.
Entscheidend ist das Wiederaufstehen.
4. Jesus begegnet seiner
Mutter
Den eigenen Sohn zu sehen, wie er, zum Tode verurteilt, zur Hinrichtungsstätte geführt wird, das gehört zum Schlimmsten, was einer Mutter zugemutet werden
kann.
Der leidende Blick, der Maria und Jesus für einen Moment vereint, ist nur ein kleiner Lichtblick in trostloser Lage.
5. Simon
von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
Eine erzwungene Hilfe ist besser als gar keine Hilfe. Aber dieses Helfen beim Kreuztragen scheint Simon verwandelt
zu haben. Später tauchen seine Söhne im Verzeichnis der Christen auf.
6.
Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
Es ist eine Legende, die nicht in der Bibel berichtet wird, aber mit großer Wirkung: Das Antlitz Jesu, das im Tuch
von Veronika seinen Abdruck gefunden haben soll, ist Inspiration gewesen für die ältesten Christus-Ikonen.
7. Jesus
fällt zum zweiten Mal
Dass Jesus mehrmals unter der Last des Kreuzes gefallen ist, steht nicht in der Bibel, ist aber durchaus wahrscheinlich. Wen die Last
des Lebens niederdrückt, der findet in diesem Bild Ermutigung, nicht aufzugeben sondern weiterzugehen.
8. Jesus
begegnet den weinenden Frauen
Mitleid ist gut. Aber Jesus fordert die Frauen auf, statt der Tränen über ihn lieber ihr Leben zu ändern und sich, samt ihrer
Kinder, zum Glauben an ihn zu bekehren.
Wir wissen, wie schwer es ist, seinem Leben eine andere Richtung zu geben, solange es einem gut geht. Jesus lädt die Christen ein, seinen Weg mit ihm zu
gehen durch das Dunkel hin zum Licht.
9. Jesus fällt zum dritten
Mal
Er liegt schon fast wie tot auf dem Boden. Die Schläge mit der Rute sollen ihn antreiben, sich mit letzter Kraft die letzte Strecke bis zum Hügel
Golgotha zu schleppen. Der dritte Fall erinnert an manchen hoffnungslosen Fall, wo jede Hilfe unmöglich scheint. Jesus ermutigt
mit seinem Beispiel, in der Kraft Gottes bisweilen das unmöglich Erscheinende zu wagen.
10.
Jesus wird seiner Kleider beraubt
Meistens wurden die Verbrecher einfach nackt ans Kreuz gehängt. Dass Jesus wenigstens ein Lendentuch behielt, ist
Zeichen, dass man dem Gottessohn diese letzte Schande ersparen wollte.
Aber ist in dem Faktum, dass ihm die Kleider vom Leib gerissen wurden, nicht alle Entwürdigung und Schamlosigkeit der Menschen im Keim erlöst und
geheilt?
11.
Jesus wird ans Kreuz genagelt
Jetzt ist es endgültig aus mit seiner Freiheit. Er ist an sein Marterholz gefesselt. Jeder der ans Bett gefesselt ist oder
sonstwie in einer Notlage gefangen ist, kann in diesem Angenagelt sein unseres Erlösers ein Urbild jeder menschlichen Not entdecken. Gottes Sohn hat das für uns erlitten.
12.
Jesus stirbt am Kreuz
Maria und Johannes schauen auf zum sterbenden Christus und werden noch im letzten Moment zueinander geführt:
"Frau, siehe deinen Sohn." -
"Sohn, siehe deine Mutter."
13.
Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
Pietà, ein Bild des Erbarmens: Die Mutter, mit ihrem toten Sohn vereint Millionen
Mütter. Sie schauten und schauen auf dieses Bild in ähnlicher Not und sagen unter Tränen: Mutter Maria.
14. Der
Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
Wo sind seine engsten Freunde, die Apostel, bei der Beerdigung von Jesu? - Sympathisanten Jesu tauchen aus ihrer
Verborgenheit auf, um dem großen Rabbie den letzten Dienst zu tun. Aber das Grab ist nur Durchgangsstation zur Auferstehung. Aus der Düsternis des Todes wird an Ostern sozusagen eine
Explosion des Lichtes.
Pietà
Maria mit ihrem toten Sohn, der, gerade vom Kreuz genommen, in ihren Armen liegt: Ein Bild des Erbarmens, Pietà auf italienisch. Wie kann ein solches
Bild des größten Schmerzes ein Trost werden?
Wenn Gott der Mutter seines Sohnes dieses Leid zugemutet hat, ist jedes nur denkbare menschliche Leid sozusagen von unten her aufgefangen.
Das Bild der "Immerwährenden Hilfe"
ist eigentlich eine Ikone der griechisch orthodoxen Kirche mit dem Titel "Maria von der Passion". Jesus sieht schon als Kind auf dem Arm seiner Mutter die Passionswerkzeuge, die ihm von zwei Engeln vor Augen gehalten werden. Vor Schreck verliert Jesus eine Sandale, die ihm vom Fuß fällt.
Diese Bild hängt in vielen Kirchen. Wer davor betet, kann im Vertrauen auf die Allmacht Gottes hoffen, dass ihm/ihr auf die Fürsprache der Mutter Gottes geholfen wird.
Die Tür, die sich öffnet für die Feier. Die Glocke, die den Beginn des Gottesdienstes ankündigt, das Kreuz, das an den Hochfesten der Prozession mit den Ministranten vorangetragen wird, das alles sind liebgewordene Zeichen, die in die heilige Handlung einführen.
Die Sakristei, Ort der Arbeit für die Küsterinnen. Ort, wo die gottesdienstlichen Gewänder angelegt und die Bücher vorbereitet werden mitsamt aktuellen Texten, Ort der Unruhe und Aufregung, und doch auch Ort der Stille und Sammlung im letzten Moment.
Der Ankleidetisch und die Schränke, in denen alles aufbewahrt wird, was zu Eucharistiefeiern, zu Taufen und Trauungen, Wortgottesdiensten und Gestaltung besonderer Messen wichtig ist. Die Sorgfalt, mit der all diese Dinge behandelt werden, ist Ausdruck der Liebe zu dem, dem all dieses gilt: Gott, dem Höchsten.
Der Tresor für die goldenen Gefäße und daneben der alte Tabernakel für wertvolles Gut. Aber das Kostbarste kann nicht in gepanzerten Schränken verschlossen werden. Das Wertvollste ist unsichtbar: ER in unserer Mitte.
Die Orgel
Unsere Orgel hat eine wechselvolle Geschichte. Aus kleinen, unbedeutenden Anfängen wurde am Ende ein beträchliches Instrument, das den Kirchengesang begleitet und in eigener Klangqualität zum Lobe Gottes und zur Freude der Gemeinde erklingt.
Relief "Die Herabkunft des Heiligen Geistes"
Links neben der Sakristeitür hängt ein Relief, das im Kunstatelier von Loppiano bei Florenz erstellt wurde: Die Herabkunft des Hl. Geistes auf die 12 Apostel, die mit Maria im Abendmahlsaal versammelt waren.
Die beiden Beichtstühle,
eingefügt in die Außenwände der Kirche, stammen aus der Zeit, als am Samstag und in der Woche vor den Hochfesten viele Menschen ihre Sünden bekennen wollte. Auf diese Weise blieben für jedes Beichtgespräch nur wenige Minuten und alles musste geregelt und diskret zugehen. Ob es je eine Wiederaufnahme dieser Beichtpraxis geben wird, ist nicht vorauszusagen.
Der Grundstein
Die vier Jahreszahlen sind für das Kirchengebäude wichtige Eckdaten:
1908 Bau und Einweihung der Kirche, 30 Jahre später 1. Renovierung und 25 Jahre später die 2. Renovierung und Umbau.
1974 wird die jetzige Form und Ausgetaltung verwirklicht. Danach gab es nur noch Änderungen einzelner Details, also beweglicher Teile, die den
Erfordernissen entsprechend umgestellt wurden.
Das "Wort des Lebens"
wechselt jeden Monat. Es ist ein Satz aus der Bibel, der sich dazu eignet, wie ein Motto für den Tag zu sein. Man kann damit Erfahrungen machen, wie sich dieser Satz mit dem persönlichen Leben verbindet. Dadurch kann Licht in ein Problem kommen, oder ein Impuls, die Trägheit zu überwinden, um einen Schritt zu tun in Richtung Mitmenschen - oder heißt die Richtung "Gott"?
Ordnungssysteme
Gebetbücher und Sitzkissen in rollbaren Regalen: Dass der Leib sich wohlfühlt auf wärmenden Kissen und der Mund mitspricht und singt, wenn die Seele sich einschwingt in den Rhythmus, der Himmel und die Erde miteinander verbindet…
Eingang? Und Ausgang?
Anfang und Ende, liegen bei dir Herr, füll du uns die Hände.
Jesus sagt: „Ich bin die Tür,“ (Johannes 10,7)
Die Weihwasserbecken erinnern uns an unsere T